Diese Freiburger Dissertation untersucht den Umgang mit verjährten und verwirkten Ansprüchen aus Grundrechts- und Kerngehaltsverletzungen. Dazu analysiert sie den rechtlichen Kontext solcher Verletzungen, indem sie sich auf die Entstehungsgeschichte des Bürger- und Armenrechts sowie des Kindes- und Jugendschutzrechts einlässt, und zeichnet die Diskurse in Gesellschaft und Politik zu den fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen in der Schweiz des 19. und 20. Jahrhunderts nach. Das Werk klärt aus rechtlicher und rechtsphilosophischer Perspektive, wie an sich verjährte Ansprüche der Opfer ungerechtfertigter fürsorgerischer Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen heute aufzunehmen sind, und enthält zwei übersichtliche Schemata, anhand derer sich solche Ansprüche einordnen lassen. Auf dieser Grundlage erarbeitet es konkrete Reformvorschläge.