Vor dem Hintergrund eines heterogenen Modernekonzeptes erhét die Frage nach dem mystischen Moment in der Literatur des fr黨en 20. Jahrhunderts neues Reflexionspotenzial, denn an ihr zeigen sich Bré»he und Ambivalenzen. Die Studie untersucht Formen und Rezeptionsweisen mystischen Schreibens in der Lyrik von Anna de Noailles (Frankreich, 1876�33), Ernestina de Champourcin (Spanien, 1905�99) und Antonia Pozzi (Italien, 1912�38) aus der Perspektive aktueller transséularer Anséze, kulturwissenschaftlicher Mystikforschung, feministischer Literaturwissenschaft und (neo-) vitalistischer Philosophie. Dabei stehen die Spannungen in Bezug auf Ké°per und Geist, Immanenz und Transzendenz, Subjektivité und Alterité, Selbsterméhtigung und Hingabe, Modernité und Tradition sowie konfessionelle Religion und transgressive Spiritualité im Fokus. Die Publikation leistet sowohl einen Beitrag zur Diskussion neumaterialistischer Subjektivitésmodelle als auch zur Neusondierung des Verhétnisses von Religion und Séularisierung aus weiblicher Perspektive. Dabei verortet die Arbeit die Lyrik der drei Dichterinnen im Kanon moderner européscher Poesie und macht sie erstmals in breitem Umfang einem deutschsprachigen Publikum bekannt.